Dieses Mal geht es um die Frage: Was macht mich glücklich? Was brauche ich eigentlich alles,  um Glück empfinden zu können? Und wo nehme ich dieses Glück und die Freude eigentlich wahr?  Am besten startest du deine eigene „Was macht dich glücklich“-Forschung mit einer Übung: Stell dir dafür für eine Woche jeden Abend bewusst ein paar Minuten lang die Frage: Was hat mich heute glücklich gemacht? War es die Umarmung eines guten Freundes? Vielleicht ein tolles Abendessen, welches du dir nicht immer gönnst oder das besonders gut geschmeckt hat? Oder hast du dir bewusst eine nette Tasse Kaffee und ein paar Minuten für dich geschenkt? Beim Nachdenken wirst du wahrscheinlich feststellen, dass du für dein Glück keine großen Momente benötigst, sondern die Summe der kleinen Dinge unsere Zufriedenheit bestimmen.

„Die Kunst glücklich zu sein liegt in der Fähigkeit, Glück aus gewöhnlichen Dingen zu ziehen.“

Henry Ward Beecher

Jedoch übersehen wir das Glück leider häufig in all den Alltagstätigkeiten und der Hektik des Tages. Keine Sorge – du bist hier nicht allein! Wir sind von Natur aus darauf „programmiert“, die negativen Dinge vor den positiven zu bemerken. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass wir unsere Glücksmomente häufig schwerer bemerken als unser Pech und was den grad alles schief läuft. Wir müssen also dem Glück immer wieder mit ein paar kleinen und bewussten Übungen etwas auf die Sprünge helfen. Mit etwas Übung wird aber auch jeden Tag einfacher, das Glück ohne bewusstes zutun zu bemerken :). Wie du siehst: wir sind tatsächlich unseres Glückes Schmied!


Was sagt unser Gehirn dazu

Die Glücksforschung beschäftigt sich unter anderem auch damit, wo Glück in unserem Gehirn entsteht. Die Experimente des Neurologen Richard Davidson haben dabei festgestellt, dass die linke vordere Gehirnhälfte für positive Gefühle verantwortlich ist, während negative Emotionen ihren Ursprung in der rechten vorderen Gehirnhälfte haben. Glück dient dabei als ein Belohnungssystem, bei welchem Botenstoffe wie Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und Andere ausgeschüttet werden.

Aber wie funktioniert unser Gehirn eigentlich generell? Wie lange dauert es, bis sich neue Verhaltensweisen festigen?

Vereinfacht dargestellt kannst du dir unser Gehirn wie ein großes Netzwerk aus vielen Straßen vorstellen. Die Wege, welche du häufig benutzt, sind große mehrspurige Autobahnen. Gedanken und Reaktionen, welche du selten verwendest, sind nur kleine Trampelpfade.

Durch regelmäßige Übungen – Mentaltraining – können wir unser Gehirn darauf „programmieren“, die positiven Momente leichter zu erkennen und wahrzunehmen. Wir machen in unserem Kopf aus Trampelpfaden langsam aber sicher Autobahnen :). Umgekehrt beginnen die üblichen alten Pfade langsam aber sicher zu verwittern, wenn wir sie nicht mehr benutzen. Fazit ist somit: Glück ist trainierbar und Geduld sowie Übung sind wie so oft im Leben die Grundpfeiler für positive Veränderung.

Es gibt in unserem Gehirn aber auch noch eine zweite für unser Glück positive Eigenschaft: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen tatsächlichem Erleben und Imagination. Wenn du dich also mit all deinen Sinnen an glückliche Momente erinnerst, ist es für dich als würdest du diese nochmals erleben und auch damit trainierst du dich allmählich darauf, die positiven Momente zu sehen.

Ein tolles Vorbild für die Imagination und Wiederholung sind Kinder. Vielleicht kommt es dir ja zu Beginn komisch vor, aber hier können wir gut von den Jüngsten unter uns lernen. Mein Taufkind erzählt mir beispielsweise lebhaft noch einmal was sie gemacht hat. Man merkt dabei, wie die Freude in ihr nochmals aufkommt und sie diese Momente mit allen Facetten und Farben nochmals durchlebt. Und auch wir können das 🙂 Manchmal ist es eben auch für uns ratsam, wieder mit Kinderaugen zu sehen und zu leben.


Übungen fürs glücklich sein

„Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen“

Buddha

Leb öfter mal „Hakuna Matata“

Sorgenfrei leben, Hakuna Matata für Glück

Hast du schon einmal bewusst darauf geachtet, wie häufig du dir Sorgen machst und wie oft etwas dann letztendlich wirklich zu einem Problem wird? In den meisten Fällen grübeln wir und haben Angst vor Dingen, die nie eintreten. Doch wie oben bereits erwähnt, unterscheidet unser Gehirn nicht zwischen tatsächlichem Erlebnis und Vorstellung. Denke ich also beispielsweise jeden Tag mehrmals an eine mögliche Geldnot, den Verlust von geliebten Menschen oder ähnliches, ist es für mein Gehirn, als würde dies tatsächlich passieren. Weiters ziehen wir das in unser Leben, worauf wir unseren Fokus lenken.

Mein Tipp: Versuch in solchen Fällen bewusst „Hakuna Matata“, so wie Timon und Pumba in der König der Löwen, zu leben. Hakuna Matata = es heißt die Sorgen bleiben dir immer fern.. und getreu diesem Motto: Schmeiß immer öfter bewusst deine Sorgen über Bord und entscheide dich, dir ein optimales Lösungsszenario vorzustellen. Beobachte dich, deine Gedanken und Gefühle. Wenn du feststellst, dass du dich gerade in Sorgen hineinsteigerst, beginne mit einem bewussten, mentalen „STOP!“ oder „NEIN!“ und lass einen bestärkenden Satz wie etwa „Ich gehe positiv in diese Situation“. Anschließend stellst du dir vor, wie die Situation, über die du dir gerade Sorgen machst oder welche dich beängstigt, im Idealfall für dich ausgehen könnte.


Die Glücksliste als Anfang

Ein erster guter Schritt ist es, Klarheit zu erlangen, was genau einen wirklich glücklich macht. Häufig glauben wir, dass uns das völlig klar sei. In vielen Fällen ist es jedoch bei näherer Betrachtung so, dass wir uns schwer tun, konkrete Glücksmomente zu finden. Bei der Glückliste geht es also darum, dass du dich mit deinen Momenten die dir Freude bereiten, beschäftigst.

Vielleicht kennst du das ja auch: Es läuft gerade nicht so gut mit dem Partner, der Familie, einem guten Freund,… und man hat ständig im Kopf „würde der Andere erst das tun oder jenes machen… dann wäre ich wieder glücklich?“. Häufig stapeln sich in diesem Fall auch die vermeintlichen Wünsche an den Anderen. Die wesentlichen Punkte gehen dann in einer Flut aus Anforderungen verloren, was bei beiden Seiten letztendlich zu noch mehr Frust führt. Fehlende Klarheit über die eigenen Wünsche blockiert uns nur noch mehr und lässt uns weiter beim Anderen suchen. Die Glücksforschung bestätigt, dass auffallend glückliche Menschen durchwegs der Meinung sind, dass das Glück aus ihnen selbst kommt, unabhängig von äußeren Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Herkunft,..

Wie kannst du also nun mit deiner persönlichen Glücksliste starten: Im ersten Schritt ist es gut, sich alles aufzuschreiben, was dich glücklich machen könnte. Du kannst dafür einfach ein Blatt Papier nehmen und wirklich jeden Punkt in einer Art Brainstorming notieren. Du musst hier noch nicht selektiv sein: Alles was dir durch den Kopf geht, darf auch auf deiner Liste landen – und die Liste darf natürlich ständig erweitert werden. Wenn du diesen Punkt erledigt hast, überleg dir im zweiten Schritt zu jedem Punkt, ob er dir auch wirklich Glück und Freude bereitet. Dieser Schritt ist wichtig, da wir häufig Dinge aus unserem Umfeld übernehmen: ein Haus wird mich glücklich machen, ein neues Handy wird mich glücklich machen,… Überleg dir für dich „Ist das wirklich so?“ und streich bei Bedarf auch wieder Punkte von der Liste. Optional kannst du die einzelnen Punkte auch versuchen mit einer Skala von 1-10 zu bewerten.


Auf zum Glück: Glückstagebuch und Glücksmomente

Hier noch eine erste Glücksübung für dich! Das Glückstagebuch ist eine Möglichkeit, um uns auf glückliche Momente einzustimmen. Gönn dir dafür jeden Tag ein paar Minuten, an denen du dir überlegst, was dich heute alles glücklich gemacht hat. Wenn du diese Momente aufschreibst, gibst du dem Ganzen noch zusätzliche Kraft und Wirkung – und du hast auch mal etwas nachzulesen für schlechte Zeiten.

Aber auch das reine Durchdenken hilft sehr 🙂 Am besten versuchst du dabei den Moment noch einmal so lebhaft wie möglich nachzuempfinden. Nutze dafür all deine Sinne! Hier noch „VAKOG“ aus dem NLP (=Neurolinguistischen programmieren) in Kürze:

  • Visuell: was hast du alles gesehen?
  • Auditiv: was hast du gehört? Welche Geräusche waren zu vernehmen?
  • Kinästhetisch: was hast du gespürt?
  • Olfaktorisch: was hast du gerochen?
  • Gustatorisch: was hast du geschmekt?

Je lebhafter du VAKOG nutzt und den Moment nacherlebst, desto wirksamer sind die Ergebnisse.

Hier noch ein paar „positive Nebenwirkungen“ deiner Glücksübungen

  • Dein Gefühl und deine Stimmung verändern sich positiv
  • Achte auf Veränderungen deiner Körperhaltung vor und nach der Glücksübung. Du wirst merken, wie du „plötzlich“ eine andere, aufrechtere Haltung eingenommen hast
  • Wenn du die Übung vor dem Einschlafen durchführst wirst du bemerken, dass sich auch deine Träume positiv verändern
  • Macht man diese Übung morgens, startet man bereits mit einem positiven Gefühl in den Tag und es wird leichter, die Glücksmomente zu entdecken


Ich wünsch dir viel Spaß beim Finden deines Glücks und Lebensfreude- gerne helf‘ ich dir dabei in einem meiner Workshops oder einer Einzelsitzung Mentaltraining! Freudige Grüße, Doris 🙂


©freudedeslebens Doris Wansch

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https://itsflybird.com/2018/12/04/hans-im-gluck/