Zeiten des Wandels gehören zum Leben, können uns aber immer wieder herausfordern. Veränderung lässt uns gewohnte Wege verlassen. Auch wenn sie uns abverlangt, uns zu adaptieren und ein Gefühl von Unsicherheit erzeugt. Folglich ist es nur verständlich, dass unsere natürliche Reaktion häufig Widerstand ist, wenn es darum geht, eine anstehende Veränderung willkommen zu heißen. Wie können wir also Veränderungen meistern, obwohl wir diese vielleicht initial gar nicht wollen?

Je wichtiger die Veränderung uns persönlich beeinflusst, desto schwieriger fällt es, sich darauf einzustellen. Wichtig ist es jedoch sich immer wieder vor Augen zu führen, dass nicht die Veränderung und daraus resultierenden Handlungen per se das Problem darstellen, sondern unsere Bewertung und Bedenken, die damit einhergehen. Ob eine Veränderung negativ oder positiv ist, können wir vorab nicht immer wissen. Doch welche Gedanken und Ausrichtung wir dazu haben, bestimmt unseren Umgang und wie es uns währenddessen ergeht.  

Wie wir mit dem unumgänglichen Wandel umgehen, können wir glücklicherweise maßgeblich beeinflussen. Einige Menschen scheinen auch von Natur aus leichter mit Veränderung umgehen zu können.

Einflussfaktoren für Veränderung

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„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit)

Umfeld / Rahmenbedingungen – „System“

Wie ist meine generelle Lebenssituation? Welche Kraftquellen oder Belastungen habe ich, wenn ich mein Leben als Ganzes betrachte? Nicht nur der Bereich, der durch die Veränderung betroffen ist, beeinflusst mich. Auch das gesamte „System“ reagiert und nimmt Einfluss auf meine aktuelle Bereitschaft zum Wandel.

Soziales Umfeld: Freunde, Kollegen

Wie wird in meinem Umfeld mit der Veränderung umgegangen? Sind meine Mitmenschen direkt oder indirekt betroffen? Welche Stimmung herrscht innerhalb der Gruppe / meines Systems? Habe ich Bedenken, dass durch die Veränderung Beziehungen / mein Umgang zu wichtigen Menschen leiden könnten?  

(Gesellschaftliche) Normen

Welche Normen – formell wie informell – herrschen innerhalb des Systems, welches direkt durch die Veränderung betroffen ist? Wie kommunizieren wir innerhalb dieses Systems? Wodurch ist unser handeln bestimmt? Wie werden Probleme gelöst oder auch Erfolge gefeiert? Habe ich negative Konsequenzen zu befürchten?

Vergangenheit / Erfahrungen

Jeder von uns hat im Laufe des Lebens bereits unzählige Veränderungen durchgemacht. Unsere Erfahrungen – positiv wie negativ – beeinflussen die Beurteilung der aktuellen Situation und unsere Einschätzung, ob wir diese gut meistern können. Ein Blick auf vergangene Veränderungsprozesse und welche „Gewinne“ dadurch rückblickend erreicht wurden, kann uns unterstützen, auch der neuen Situation positiv(er) gegenüberzutreten.

Werte

Werte bezeichnen, was uns wichtig ist. Sie gestalten unser Leben – meist unbewusst – maßgeblich mit. Wir handeln nach unseren Werten und geraten in innere Konflikte, wenn die uns wichtigen Werte verletzt werden. So können beispielsweise auch Wertekonflikte ein Anstoß für Veränderung sein (beispielsweise das Verlassen eines Betriebs, da das eigene Bedürfnis nach Autonomie nicht (mehr) ausreichend erfüllt wird). Werte sind wichtige Grundpfeiler unseres Lebens und tief in uns verankert. Im späteren Verlauf des Lebens ändern sich die eigenen Werteprioritäten idR. nur noch geringfügig bzw. nur durch einschneidende Lebensveränderungen. Das Wissen über die eigenen Werte kann uns helfen, unsere Reaktionen auf bestimmte Situationen besser zu verstehen. Dadurch ist es uns möglich, rechtzeitig zu reagieren, ohne in innere Konflikte zu geraten.

Eigene Fähigkeiten / Ressourcen

Unser Wissen über unsere Fähigkeiten unterstützen uns bei der Beurteilung, ob und wie wir mit Veränderungsprozessen umgehen können. 

Glaubenssätze

Glaubensätze sind „interne Programme“, nach welchen wir denken, beurteilen und handeln, sind uns jedoch nur teilweise bewusst. Nur wenn Glaubenssätze bewusst und aktiv wahrgenommen werden, können wir diese beurteilen und bei Bedarf wandeln. Die Fragen und Arbeitsblätter von „The Work“ oder Klopftechniken wie EFT können ein hilfreiches Mittel sein, um Glaubenssätze aufzudecken. Natürlich sind unsere bewussten und unbewussten Glaubenssätze auch immer wieder Teil in meinen Coachings. Gerne helfe ich dir, deine für dich hinderlichen Muster zu wandeln!

Wünsche & Bedürfnisse

Was brauchen wir? Welche Wünsche oder gar Bedürfnisse werden durch die Veränderung bedroht?

Tagesverfassung

Nicht zuletzt bestimmt auch unsere Tagesverfassung, wie wir mit Veränderungen umgehen. Leiden wir beispielsweise seit Tagen unter Schmerzen, wird der gut gemeinte Scherz eines Freundes eventuell nicht auf Anhieb als dieser interpretiert.


Appreciate Inquiry Ansatz – 4 Schritte für Veränderung mit Leichtigkeit

Abschließend möchte ich dir noch einen Ansatz, um deine Veränderungen meistern und aktiv gestalten zu können, vorstellen. Diese Übung dient dazu, dass du dich umfassend mit dem Thema beschäftigen kannst und in deinen Wünschen und Zielen klarer wirst. Der Ansatz lässt sich gut alleine durführen. Auch begleite ich dich auf Wunsch in Einzelcoachings auf diesem Weg und helfe dir, die Veränderung gut meistern zu können.

Schritte zur Veränderung, Übung Veränderungen meistern

Bestandsaufnahme: Was funktioniert gut? Welche Stärken bringe ich bereits mit?

Um eine Veränderung anpacken und meistern zu können, benötigt es nicht nur den intensiven Blick auf Probleme, sondern auch einen Fokus auf das, was bereits gut funktioniert. Welche Punkte funktionieren in der aktuellen Situation bereits gut? Welche Ressourcen und Stärken bringe ich bereits ein? Wie möchte ich die Vergangenheit wertschätzen und was möchte und kann ich mir daraus mitnehmen? Auch die Frage, in welchen Situationen du bereits Veränderungen positiv meistern konntest und wann diese am Ende positiv waren, kann in diesem Schritt eine sinnvolle Ergänzung sein.

Durch den wertschätzenden Blick auf den aktuellen Status schaffen wir Raum für die Veränderung und den Sollzustand.

Möglichkeiten eröffnen: Was könnte sein?

Im Schritt des „Was könnte sein?“ beschäftigen wir uns mit positiven Möglichkeiten und Potenzialen der Veränderung. Wir wenden uns – zumindest vorübergehend – vom Problemfokus zum Fokus auf Möglichkeiten. Was könnte mir und anderen die Veränderung bringen? Welche möglichen Gewinne könnte die Veränderung bewirken? Was wäre eventuell alles möglich? Was kann ich aus der Veränderung mitnehmen und lernen? Kann ich vielleicht Fähigkeiten stärken, die mir anders vielleicht verwehrt wären? In diesem Schritt darf gerne kreativ und über den Tellerrand gedacht werden und Sätze unseres inneren Kritikers wie „das geht sicher nicht“ auch über Bord geworfen werden.

Zielfokus & Konkretisierung: was sollte sein?

Inzwischen hast du dich bereits intensiv mit deiner anstehenden Veränderung beschäftigt. Nachdem im letzten Schritt der Raum für Möglichkeiten geschaffen wurde, werden in diesem Schritt deine Wünsche für die Veränderung und die Zukunft konkretisiert. Dadurch ist es dir möglich, klarer über dein „Warum“ und das „Wie“ zu werden. Nachdem der Sollzustand formuliert wird, können im nächsten Schritt einzelne Maßnahmen und Schritte auf diesem Weg bestimmt werden.

  • Wie kann ich den Sollzustand erreichen? Welche Schritte sind dafür aus aktueller Sicht notwendig? Achte am Besten darauf, dein Ziel in mehrere kleine Schritte zu unterteilen. So stellst du sicher, dass du dich nicht überfordert fühlst und auch motiviert bleibst durch die Teilerfolge!
  • Was kann mich konkret dabei unterstützen? Welche Fähigkeiten und Strategien kann ich zur positiven Veränderung einbringen?

Umsetzen – Formen, was sein wird

In diesem Schritt geht es ums Tun und Dranbleiben. Daher ist es wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob sowohl das Was und das Wie noch im Einklang sind. Entsprechend sollte ein regelmäßiger Abgleich von Soll- und Istzustand immer wieder durchgeführt werden. Bin ich noch im Plan? Halte ich mich an meine selbst getroffenen Vereinbarungen und Strategien? Bei Bedarf werden die vorher vorgestellten Schritte wiederholt und der Plan abgeändert. Dies ist insbesondere bei Veränderungen von außen, welche man nur teilweise bestimmen kann, in kürzeren Abständen wichtig.

Abschließend solltest du in diesem Schritt keinesfalls vergessen: Feiere immer wieder deine (Zwischen)Erfolge und was du bereits geschafft hast: auch wenn diese dir noch so klein vorkommen! Veränderungen meistern ist keine einfache Sache, erfordert Mut. Deshalb ist jeder Schritt, den du bereits umgesetzt hast, ein Schritt zum Ziel!

Andere Möglichkeiten zum Veränderung meistern

Du benötigst Unterstützung beim Veränderung meistern? Gerne kannst du dich bei mir zum Coaching melden – ich begleite dich auf deinem Weg und helfe dir als deine Prozessbegleiterin, deine Herausforderung zu meistern! Da es im Coaching wichtig ist, dass du dich gut durch mich begleitet fühlst, kannst du gerne dein kostenloses Kennenlerngespräch anfragen:

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©freudedeslebens Lebensfreude Praxis – Doris Wansch

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